Jetzt fang ich mit dem "Dresdner Teller" den Spätsommer ein
Ich hab neulich ein ganz tolles Patchwork-Motiv gesehen. Die einzelnen Elemente haben mich an Krawatten erinnert, aber zusammengesetzt sah es sommerlich frisch aus. Wie eine Blume quasi.
Inspiriert von vielen Fotos fand ich dann eine Idee mal ganz anders: Tischsets mit diesem Muster.
Dieses Patchworkmuster ist anscheinend ein Klassiker und nennt sich "Dresdner Teller" und wurde einst von deutschen Aussiedlern in die Amerikanische Quilt-Kultur eingebracht. Traditionell ist es als Blüte angeordnet - kein Wunder also, dass ich das als frisch empfand.
Aber jetzt man ehrlich, wer denkt sich denn so ein Namen aus ?
Nun bin ich ja Frau, hab ein Labtop und zehn gesunde Finger.. dh, ich kann meine Neugier befriedigen, indem ich Mr Google frage.. und tatsächlich, ich hab die Lösung auf diese spannende Frage gefunden.
Ich erzähle euch also erst mal, welche Geschichte hinter dem Block und dessen Name steckt, denn sonst können wir nicht in Ruhe schlafen: Der Dresden Plate wird als Patchworkmuster das erste Mal in den 1920ziger Jahren erwähnt. Sein Name ist wohl auf die romantisch Blumen-verzierten Dekorationen auf allen möglichen Haushaltsgegenständen im Viktorianischen Zeitalter zurück zuführen.
Die Stadt Dresden war zu jener Zeit das Zentrum dieser romantischen Kunstrichtung. Der Block wurde entsprechend mit diesen Blümchen-Motiv-Stoffen gemacht und hat daher vermutlich seinen Namen.
Andere Namen für diesen Patchworkblock lauten auch Grandmother's Sunburst, Friendship Ring, Aster, Dahlia oder Sunflower.
Es gibt viele verschiedene Variationen dieses Patchworkblocks, die sich auf zum Einen auf die Anzahl der einzelnen Blades (so nennt man die einzelnen Teile) beziehen und zum Anderen auf die Form der äußeren Enden. Dies können spitz zulaufen (wie bei dem heute vorgestellten Block), rund sein, eine Mischung aus beiden oder diagonal von einer Seite zu anderen verlaufen.
Allen beschriebenen Variationen ist gleich, das sie sternförmig von einer Mitte nach außen verlaufen und der Mittelpunkt durch einen Kreis verziert wird.
Die Methode, diesen Block zu nähen ist das Applizieren. In anderen Ausführungen, die dem traditionellen Dresden Plate ähneln, können die Blöcke auch in Patchworktechnik oder als Paper Foundation Piecing gearbeitet werden.
So.. nun ist meine Neugierde gestillt und ich kann entspannt starten..